Wochenbett Blutung: Wie du damit umgehen kannst (Anleitung)

Wochenbett Blutung: Wie du damit umgehen kannst (Anleitung)

Die Zeit nach der Geburt bringt viele Veränderungen mit sich, und die Wochenbett-Blutung gehört leider auch dazu. Du fragst dich vielleicht, ob das alles normal ist und wie du damit umgehen kannst. Sorgen sind in dieser spannenden neuen Phase des Lebens völlig normal und die darfst du auch haben. Wir wollen dir dabei gerne unter die Arme greifen und zeigen dir hier in unserem Ratgeber, wie du mit den Blutungen umgehen kannst und welche kleinen Mittelchen dir den Alltag deutlich erleichtern können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wochenbett-Blutungen (Wochenfluss) sind völlig normal und dauern meist 4-6 Wochen nach der Geburt
  • Die Blutung verändert sich in drei Phasen: von rot über bräunlich bis hin zu gelblich-weiß
  • Starke Blutungen mit großen Blutgerinnseln, Fieber oder übelriechendem Ausfluss sollten ärztlich abgeklärt werden
  • Mit der richtigen Hygiene und geeigneten Produkten kannst du diese Phase sicher und komfortabel überstehen

Dein Mini-Guide

In welcher Phase du bist 👉🏼 So lange dauert die Blutung

Darauf ist während der Blutung zu achten 👉🏼 Hebammen-Tipps

Was du tun kannst und vermeiden solltest 👉🏼 Do's and Don'ts

Die Wochenbett-Blutung: Gefährlich oder harmlose Begleiterscheinung?

Die Wochenbett-Blutung, medizinisch auch Wochenfluss oder Lochien genannt, ist eine völlig normale Begleiterscheinung nach der Geburt. Dein Körper reinigt sich auf diese Weise selbst und die Gebärmutter heilt ab. In den ersten Wochen nach der Entbindung ist es also ganz natürlich, dass du Blutungen hast, die sich im Laufe der Wochenbettzeit verändern und schwächer werden.

Du solltest jedoch aufmerksam beobachten, ob sich die Blutungen wie erwartet entwickeln und sich kontinuierlich bessern. Wenn die Intensität plötzlich wieder zunimmt oder andere ungewöhnliche Symptome auftreten, ist es wichtig, dass du handelst. Denke immer daran: Im Wochenbett steht deine Erholung und der Aufbau der Bindung zu deinem Baby an erster Stelle. Lass dich unterstützen und spare deine Energie für die Regeneration.

📌 Hebammen-Tipp: Bei Unsicherheiten bezüglich deiner Wochenbett-Blutung solltest du dich immer an deine Hebamme oder deinen Frauenarzt wenden. Sie sind für dich da, um dir in dieser sensiblen Phase zur Seite zu stehen und deine Fragen zu beantworten.

Wie entstehen Blutungen nach der Geburt?

Nach der Geburt deines Babys löst sich die Plazenta von der Gebärmutterwand und hinterlässt eine große Wundfläche. Diese Wunde muss heilen, weshalb Blutungen entstehen. Zusätzlich stößt deine Gebärmutter die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut ab, die während der Schwangerschaft dein Baby versorgt hat. Dein Uterus zieht sich in den Wochen nach der Geburt kontinuierlich zusammen, um zu seiner ursprünglichen Größe zurückzukehren. Dieser natürliche Heilungsprozess führt zu den typischen Wochenbett-Blutungen, die ein wichtiger Teil deiner körperlichen Genesung sind.

Übrigens: In den ersten Wochen wirst du auch vermehrt Schwitzen. Das ist ganz normal und sollte dir keine Bedenken bereiten.

Wie lange dauert eine Blutung im Wochenbett?

Die Wochenbett-Blutung durchläuft typischerweise drei verschiedene Phasen, die sich in Farbe, Konsistenz und Dauer unterscheiden:

Phase

Zeitraum

Aussehen

Charakteristika

Lochia rubra

1.-3. Tag

Hellrot, blutig

Stärkste Blutung, ähnlich starker Menstruation

Lochia serosa

4.-10. Tag

Bräunlich-rosa

Schwächer werdend, wässriger

Lochia alba

10. Tag - 6. Woche

Gelblich-weiß

Schwacher Ausfluss, meist nur noch Schleim

Die gesamte Dauer der Wochenbett-Blutung variiert von Frau zu Frau und kann zwischen 4-8 Wochen betragen. Bei stillenden Müttern kann der Wochenfluss durch die Hormonausschüttung beim Stillen etwas schneller abklingen. Nach einem Kaiserschnitt kann die Blutung aufgrund der zusätzlichen Gebärmutter-Operation manchmal etwas länger andauern.

📌 Hebammen-Tipp: Sorge in jeder Phase immer für die richtige Pflege, um deinen Körper bei der Heilung zu unterstützen und Entzündungen vorzubeugen.

So gehst du mit der Blutung im Wochenbett um

Nach der Schwangerschaft und der Geburt bist du körperlich, wie auch mental angeschlagen. Das ist völlig normal. Die Wochenbettblutung ist da kein angenehmer Begleiter, gerade wenn du dich auf dich und deinen kleinen Schatz konzentrieren willst. Umso wichtiger, dass du von Beginn an alles vorbereitet hast und ohne große Sorgen die Probleme des Wochenfluss meisterst.

Wähle die richtige Hygiene

In den ersten Tagen nach der Geburt ist eine besonders sorgfältige Hygiene wichtig, um Infektionen zu vermeiden. Wasche dich täglich mit warmem Wasser und einer milden, pH-neutralen Seife. Vermeide aggressive Duschgels oder parfümierte Produkte im Intimbereich. Nach dem Toilettengang solltest du dich immer von vorne nach hinten reinigen und die Hände gründlich waschen.

Dafür empfehlen wir auf geeignete Hilfsmittelchen zurückzugreifen. Eine Intimdusche unterstützt dich bei der Reinigung und schont den gereizten Bereich untenherum. Ergänzen kannst du die Reinigung um Intimpflegeschaum mit Hamamelis, um Schmerzen, Schwellungen oder auch Hämorrhoiden entgegenzuwirken.

Verwende geeignete Binden

Für die ersten Tage nach der Geburt benötigst du spezielle Wochenbett-Binden, die besonders saugfähig sind. Normale Damenhygieneartikel reichen für die starken Blutungen nicht aus. Wechsle die Binden regelmäßig alle 2-4 Stunden, auch wenn sie nicht vollständig durchgeblutet sind.

Ergänzen kannst du deine Pflege-Routine um Einmal-Unterwäsche. Diese bietet dir in den ersten Tagen zusätzlichen Schutz und Komfort. Um deine Schmerzen in den Griff zu bekommen empfehlen wir zusätzlich auf Kühlbinden zurückzugreifen, da diese für weitere Entlastung sorgen und die Heilung unterstützen.

Unsicher, welche Binden für dich geeignet sind? Hier findest du unseren Guide, für die Auswahl deiner Wochenbett-Binden.

Achte auf ausreichend Ruhe

Dein Körper braucht Zeit und Energie für die Heilung. Übertreibe es nicht mit körperlichen Aktivitäten und höre auf deine Grenzen. Lange Spaziergänge oder schweres Heben können die Blutung verstärken und sollten in den ersten Tagen vermieden werden. Nutze die Zeit, um dich auszuruhen und die ersten Wochen mit deinem Baby zu genießen. Die Bindung zu deinem Kind ist in dieser Phase am Wichtigsten und sollte voll und ganz zelebriert werden.

Beobachte Veränderungen aufmerksam

Führe am besten ein kleines Tagebuch über deine Blutungen. Notiere dir Farbe, Stärke und eventuelle Besonderheiten wie Geruch oder Schmerzen. So erkennst du Veränderungen schneller und kannst bei Auffälligkeiten gezielt mit deiner Hebamme oder deinem Arzt sprechen.

Unterstütze deinen Körper bei der Heilung

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Eisen hilft deinem Körper, den Blutverlust auszugleichen. Trinke ausreichend Wasser und achte auf eisenreiche Lebensmittel wie dunkles Blattgemüse, Hülsenfrüchte und mageres Fleisch. Auch sanfte Rückbildungsübungen können die Durchblutung fördern und den Heilungsprozess unterstützen.

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Do's and Don'ts

Das darfst du tun:

  • Duschen ist erlaubt und wichtig für die Hygiene
  • Leichte körperliche Aktivitäten im Haus, solange du die Kraft dafür hast
  • Atmungsaktive Baumwollunterwäsche tragen
  • Dafür vorgesehene Reinigungsmittel und Pflegeprodukte wie den Wochenbett Intimpflegeschaum einsetzen

Das solltest du vermeiden:

  • Baden in Wannen, Pools oder offenen Gewässern in den ersten 6 Wochen
  • Tampons verwenden (nur Binden oder spezielle Wochenbett-Produkte)
  • Sex bis zur Abheilung, da Geburtsverletzungen aufreißen könnten (meist 6-8 Wochen)
  • Schweres Heben oder intensive sportliche Betätigungen
  • Parfümierte Intimhygiene-Produkte

Wann du zum Arzt gehen solltest

Obwohl Wochenbett-Blutungen normal sind, gibt es Situationen, in denen du unbedingt ärztliche Hilfe suchen solltest. Scheue dich nicht, den Kontakt zu deiner Ärztin oder Hebamme aufzusuchen. In dieser Zeit ist keine Frage überflüssig. Am wichtigsten ist immer, dass du dich wohl und verstanden fühlst.

Bei diesen Symptomen solltest du definitiv Kontakt aufnehmen:

  • Plötzlich sehr starke Blutung (mehr als eine Binde pro Stunde über mehrere Stunden)
  • Große Blutgerinnsel
  • Fieber über 38°C
  • Übelriechender, fischiger Geruch des Ausflusses
  • Starke, zunehmende Schmerzen im Unterleib
  • Schüttelfrost oder Schwächegefühl
  • Blutung, die nach Abklingen wieder sehr stark wird
  • Ausbleiben der Blutung in den ersten Tagen (Wochenflussstau)

📌 Hebammen-Tipp: Vertraue auf dein Bauchgefühl. Wenn dir etwas ungewöhnlich vorkommt oder du dir unsicher bist, zögere nicht, professionelle Hilfe zu suchen.

Fazit

Die Wochenbett-Blutung ist ein natürlicher und wichtiger Teil deiner Genesung nach der Geburt. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kannst du diese Phase sicher überstehen. Vergiss nicht, dass jeder Körper anders heilt und deine Erfahrung einzigartig ist. Hab Geduld mit dir und deinem Körper und lass dich von deinen Liebsten unterstützen, um Kraft und Energie für die Heilung zu sparen.

Häufig gestellte Fragen

Ein leichter, nicht unangenehmer Geruch ist normal, da es sich um Blut und Gebärmutterschleimhaut handelt. Wenn der Ausfluss jedoch fischig, süßlich oder faulig riecht, kann das auf eine Infektion hindeuten. Kontaktiere in diesem Fall umgehend deine Hebamme oder deinen Frauenarzt.

Ja, das ist völlig normal. Beim Stillen wird das Hormon Oxytocin freigesetzt, das die Gebärmutter-Kontraktionen verstärkt und dadurch vorübergehend zu stärkeren Blutungen führen kann. Das zeigt, dass dein Körper richtig funktioniert und die Rückbildung gut voranschreitet.

Ein plötzliches Ausbleiben des Wochenflusses in den ersten zwei Wochen kann auf einen Lochialstau hindeuten. Das bedeutet, dass sich Blut und Gewebe in der Gebärmutter stauen und nicht abfließen können. Kontaktiere sofort deine Hebamme oder deinen Arzt, da dies behandelt werden muss.

Mit leichtem Sport solltest du frühestens nach der ersten gynäkologischen Nachuntersuchung (meist nach 6-8 Wochen) beginnen. Vorher sind nur kurze Spaziergänge in der Nähe des Hauses und leichte Rückbildungsübungen empfehlenswert. Höre auf deinen Körper und beginne langsam, wenn die Blutungen vollständig abgeklungen sind.